Die Manager im Gesundheitswesen erarbeiten in der Projektarbeit des Moduls „Public Health“ Möglichkeiten zur Krankheitsprävention - mit praktischen Tipps und Tricks für dich zuhaus!
Hach, jetzt ist das Semester schon wieder vorbei. Die einen sagen „Gott sei Dank“, die anderen fragen sich, wo die Zeit nur geblieben ist. Kannst du dich noch erinnern? In meinem ersten Artikel haben wir gemeinsam überlegt, wie wohl das neue Semester ablaufen wird und was es mit der hybriden Lehre auf sich hat. Wir haben uns die Meinungen der Dozenten und Studierenden aus unserem Studiengang angehört und gemeinsam über Lösungen und Herangehensweisen philosophiert. Die Projekte in den Matrikeln standen noch in den Startlöchern und die Themen, über die geforscht werden sollte, standen schon fest. Aber was dabei rauskommen sollte, stand (zumindest für die Studierenden) noch in den Sternen. Die Prüfungen lagen noch weeeeeit in der Zukunft, bloß keinen Stress. „Dieses Mal fange ich wirklich echt zu hundert Prozent eher an zu lernen.“ – Um dann wieder 3 Tage vorher zu beginnen, absolut in Panik zu verfallen, mit den Büchern eine Nacht vor der Klausur unter dem Kissen einzuschlafen und danach einfach zu hoffen, dass es schon irgendwie gereicht haben wird. Für mich ist die Zeit wirklich wie im Fluge vergangen und gemeinsam mit dir möchte ich zurückblicken – Wie ist das Semester gelaufen? Was waren Chancen, was waren Herausforderungen? Aber ich möchte den Blick nicht nur auf das Vergangene lenken - lass uns auch gemeinsam in die Zukunft schauen. Was können wir aus dem Vergangen für das Zukünftige ziehen? In diesem Artikel werde ich dir einen Einblick in all diese Fragen geben. Hab viel Spaß beim Lesen!
Das hybride Semester liegt hinter uns und die Präsenzlehre konnte tatsächlich bis Mitte Dezember aufrecht erhalten bleiben. Allein das ist in meinen Augen schon von Allen an der Hochschule eine riesige Leistung, denn das konnte nur geschehen, weil sich alle an die Vorgaben gehalten haben (auch, wenn sie uns teilweise aus den Ohren hingen). Viele Seminare sind deswegen in Präsenz abgehalten worden, was in meinen Augen ein großer Vorteil ist. Denn es ist häufig leichter, eine Gruppendynamik in Präsenz herzustellen und gemeinsam kreativ zu sein. Aber wie sehen das andere Studierende unseres Studienganges? Wie ist das Semester in ihren Augen abgelaufen und was würden sie für ein Fazit ziehen? Das und noch vieles mehr habe ich Susi, Studierende im fünften Semester, und Steffi, Studierende im dritten Semester, gefragt.
Bereits im ersten Blogartikel habe ich sie dir vorgestellt: Stefanie, Vollzeit-Studierende im Studiengang Management im Gesundheitswesen – und Vollzeit-Mama. Sie hat vor allem den Online-Unterricht als positiv empfunden, denn so war neben dem Studium auch viel Zeit für die Familie. Doch die Medaille hat zwei Seiten: Da sie aber durch die Schwangerschaft ein Matrikel gewechselt ist, war es durch eben diesen Online-Unterricht auf der anderen Seite schwierig, neue Kontakte zu knüpfen. Dann drücken wir mal die Daumen, dass das schleunigst im nächsten Semester, wenn hoffentlich wieder viel Präsenzlehre stattfinden kann, nachgeholt wird!
Am Interessantesten war für Steffi persönlich jedoch das Projekt in Public Health:
„Dort hat ein mehrwöchiges Selbstexperiment stattgefunden. Die Aufgabe war, selbst eine präventive Maßnahme zu finden, um Stress zu minimieren und Gesundheit zu fördern. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht und geholfen, die eigenen Lebensweisen zu reflektieren und bestimmte Änderungen im Alltag vorzunehmen, die sich positiv auf Körper und Geist auswirken.“
Klingt spannend? Weiter unten findest du noch mehr zu dem Projekt!
Auch Susi, Studierende im 5. Semester, hat mir Frage und Antwort gestanden. Sie empfand den Fakt, dass trotz der hohen Fallzahlen im Landkreis so lange an der Präsenzlehre festgehalten wurde, als unangenehmen Teil des vergangenen hybriden Semesters. Zudem empfindet sie die technischen Fähigkeiten einiger Lehrender als ausbaufähig. Trotzdem kann sie ein positives Fazit ziehen:
„Ich fand es gut, dass immer versucht wurde, Lösungen und Kompromisse bei Problemen zu finden. Beispielsweise haben sich einige Lehrende dazu bereit erklärt, zusätzlich während des Präsenzunterrichts noch die Kamera über BigBlueButton einzuschalten, sodass die Veranstaltungen gleichzeitig auch online abgehalten wurden.“
Die vielen Umfragen des Studienrates zeigten ihr außerdem, dass die Meinungen der Studierenden immer eine große Rolle bei Entscheidungen spielten und auch nach Lösungsvorschlägen gesucht wurde. Als positive Seite des Hybridmodells sieht sie auch die Möglichkeit, Veranstaltungen aufzuzeichnen, sodass man (…wenn man möchte) auch noch ein bisschen nacharbeiten kann. In Aussicht auf das nächste Semester würde sie sich wünschen, dass die Kompetenzen innerhalb der Online-Lehre weiterentwickelt werden. Die größte Chance sieht sie jedoch in der Option des Anbietens von Fernstudiengängen:
„Damit könnte dem Studierendenmangel entgegengewirkt werden und meiner Meinung nach würde das auch die Attraktivität der Hochschule steigern.“
Eine interessante Idee, oder was meinst du? Wir werden sehen, was die Zukunft bringt.
Auch für die Lehrenden unseres Studienganges war das hybride Wintersemester 2020/2021 in der Form ein ganz besonderes und neuartiges. Der Studiengangverantwortliche, Prof. Dr. Saatkamp, sah am Anfang des Semesters die größte Herausforderung darin, die Studierenden anzuweisen:
„…dass die Maske als Schutz aller im Zweifel immer aufzusetzen ist. Sie sollte nur abgesetzt werden, wenn es die Situation zulässt.“
Im Nachhinein war er aber mit weitaus mehr Herausforderungen konfrontiert.
„Man musste jede Präsenzlehrstunde je nach Matrikel- und Raumgröße neu entscheiden und überlegen, wie wir jetzt mit der Situation umgehen. Kann der Abstand eingehalten werden? Muss die Maske aufgesetzt werden? Wie ist das mit Lüften? Und so weiter. Die komplizierte Umsetzung in jeder Stunde, das war für mich eine große Herausforderung. Man fühlte sich immer unsicher, ob man jetzt das Richtige tut.“
Insgesamt zieht er deswegen ein gemischtes Fazit über das zurückliegende Semester und über die Organisation der hybriden Lehre. In der Form des hybriden Unterrichts konnte er aber auch Chancen sehen. So konnten Vorlesungen aufgenommen und hochgeladen werden, wenn mal eine Veranstaltung an dem Termin nicht stattfinden konnte. Die Studierenden konnten sich damit die Aufzeichnung ansehen und im Nachhinein Fragen stellen. Dieses Element würde er auch gerne in Zukunft weiterhin nutzen.
„Ich vermute auch, dass die Aufzeichnungen der Vorlesungen für die Studierenden nützlich sind und einen echten Mehrwert haben. Die Studierenden haben damit die Möglichkeit, die Aufzeichnung nochmal anzuschauen, auch im Sinne der Prüfungsvorbereitungen.“
Trotzdem unterrichtet er lieber in Präsenz, beispielsweise wegen der Interaktion. Dann drücken wir mal fest die Daumen, dass das nächste Semester wieder vordergründig in Präsenz stattfinden kann!
Frau Wauer, Dozentin für die Bereiche Gesundheit, Pflege und Fachsprache Medizin, schaute diesem Semester bereits positiv entgegen. Doch lief wirklich alles nach Plan oder gab es durch die Lehrform doch ab und an Beeinträchtigungen? Für sie war es eine Überraschung, dass doch recht früh der Unterricht bei ihr quasi doppelt-hybrid war: es waren nicht nur Vorlesungen und Seminare teilweise in Präsenz oder Online. Auch die Präsenzlehre war zum Teil so, dass sowohl Studierende in der Hochschule saßen, aber auch daheim vor den Bildschirmen.
„Für mich als Dozentin war das eine große Herausforderung. Sobald man in die Interaktion gehen möchte, ist es schwierig, sowohl die Leute daheim anzusprechen als auch die im Raum Sitzenden. Bei mir war die Verunsicherung oft da, ob die Technik denn überhaupt mitspielt und man mich auch daheim versteht. Außerdem war die Maske für mich eine Belastung, denn wenn ich täglich von 8 Uhr bis Nachmittags mit Maske rede, dann komme ich wirklich an meine gesundheitlichen Grenzen.“
Trotzdem kann sie am vergangenen Semester auch viele positive Seiten erkennen. So waren die Studierenden häufig für die Versuche, neue Lehrmethoden und Abwechslung rein zu bringen, offen. Die Experimentierfreudigkeit war deutlich zu spüren. Über BigBlueButton konnte man außerdem zwischendrin immer mal wieder Umfragen und kleine Tests machen, ob auch alles verstanden wurde. Das Verständnis seitens der Studierenden, wenn es mal Probleme mit der Technik gab usw., war immer deutlich spürbar. So war die Balance zwischen Forderung und Rücksichtnahme in ihren Augen selten so stark wie in diesem Semester.
Wie ich dir ja bereits erzählte, waren in diesem Semester spannende Projekte am Start. Unter anderem das Forschungsprojekt bei den Studierenden im fünften Semester mit dem Thema „innovative Versorgungsmöglichkeiten in stationären Pflegeeinrichtungen als Reaktion auf künftige Veränderungen bei den Bewohnerstrukturen“. Da ich selbst an diesem Vorhaben teilgenommen habe, kann ich dir aus erster Hand darüber berichten. Let’s go!
Ein großes Problem war leider das Erfassen von Primärdaten. Auf deutsch: Es war ziemlich schwierig, Interviewpartner oder Personen für die Befragung zu finden. Die Situation in der Pflege und in der Gesundheitsbranche ist durch die Pandemie sehr angespannt, was für uns ein großes Hindernis darstellte. Nichtsdestotrotz haben wir unser Bestes gegeben und vielversprechende Ergebnisse erzielen können, da die Arbeitsweise in großen Teilen sehr diszipliniert war. Wenn dich dieses Thema näher interessieren sollte, setz dich gerne mit mir oder Frau Wauer in Kontakt!
Ein weiteres Projekt lief in diesem Semester im Modul Public Health bei den Erstis. Hier beschäftigten sich die Studierenden mit der Forschungsfrage „Gesundheit Studierender in Deutschland – Welche Präventionsangebote können an unserer Hochschule in der Pandemie umgesetzt werden?“. In meinem letzten Artikel vom Dezember 2020 (Link findest du unten) habe ich dir bereits beschrieben, was die groben Themen der Ausarbeitung sind. Zusammenfassend konnte Frau Wauer aus diesem Projekt nur positive Schlüsse ziehen. Besonders beeindruckt hat sie die Entschlossenheit der neuen Studierenden:
„Die Studierenden sind auf der Etappe des Seepferdchens und haben sich mutig ins Wasser geschmissen bzw. sich von mir ins Wasser schmeißen lassen.“
Der Selbstversuch ist nun abgeschlossen und die Ergebnisse sind, wie die verschiedenen Themen der Projekte, beeindruckend und sehr vielfältig. Die Studierenden werden im nächsten Semester im Modul „Neurobiologie“ das Experiment weiterführen und es dieses Mal von der psychischen Seite bewerten. Es bleibt also spannend!
Das Semester ist vorbei, die Projekte sind allesamt abgeschlossen, die Prüfungen haben ein Ende gefunden und die Ferien stehen vor der Tür (…endlich). Deswegen: Hoch die Tassen! Mir bleibt nun nichts mehr zu sagen, als dir ein paar erholsame Wochen zu wünschen. Pass auf dich und deine Lieben auf und bleib stets gesund und munter. Auf dass das Sommersemester 2021 von Leichtigkeit und Fröhlichkeit geprägt ist und wir wieder in Präsenz an der Hochschule zusammen sein können.
Mach das Beste draus!
Deine Annelie Kolumna – rasende Reporterin des Studiengangs „Management im Gesundheitswesen“