Detailansicht

30. Dezember 2020

Die Qual der Wahl oder Tourismus à la carte

Ein Überblick über die vertiefenden Wahlpflichtmodule im Tourismusmanagement

Ich persönlich habe schon oft die Frage gehört: „Was macht man denn dann als Tourismusmanager?“ Also erstmal: DEN Tourismusmanager gibt es nicht.

Mit einem Abschluss in Tourismusmanagement stehen uns unzählige Türen in der Arbeitswelt offen. Im 5. Semester können wir uns eigene Schwerpunkte für die Zukunft setzen, indem wir zwei Vertiefungsmodule wählen. Manche von uns haben schon eine konkrete Vorstellung von dem, was sie mit ihrem Abschluss machen wollen und entscheiden sich für ein Modul, das ihrem Karrierewunsch am ehesten entspricht. Und dann gibt es natürlich noch die, die noch nicht ganz wissen, wohin die Reise gehen soll.

 „Vielleicht mach ich auch erstmal noch den Master und seh‘ dann weiter…Ich studiere eigentlich ganz gern…“

hört man jene Studierenden sagen. Die entscheiden sich dann für ein Modul, was für sie am interessantesten klingt. Nach dem geringsten Arbeitsaufwand braucht man schließlich nicht zu gehen, der ist in allen Modulen ähnlich.

Gewählt wird je eins von drei Modulen aus dem Kompetenzfeld der Tourismuswissenschaft und dem Kompetenzfeld Management der Tourismuswirtschaft. Die Wahlpflichtmodule geben uns die Möglichkeit, in verschiedene Richtungen der Tourismusbranche „reinzuschnuppern“ und sich so bereits etwas zu spezialisieren.

Kompetenzfeld Tourismuswissenschaft – wohin soll’s gehen?

Im Kompetenzfeld der Tourismuswissenschaft hat man die Wahl zwischen Gesundheits- und Nachhaltigkeitstourismus, Kultur- und Sporttourismus und Reisepsychologie. Und ja, das sind Wissenschaften – spätestens, wenn man sich mit den 8 verschiedenen Gruppen von Mountainbike-Touristen beschäftigt, wird einem das klar.

Diese und viele weitere Themen rund um Kulturreisen und den Aktivtourismus haben wir dieses Semester im Modul Kultur und Sport behandelt. Entgegen allen Anscheins lassen sich Kultur und Sport im Urlaub nämlich sehr gut verbinden. Wir erarbeiteten zahlreiche Themen rund ums Radfahren, Wandern oder Segeln in Gruppen, debattierten in Online-Konferenzen über die Verträglichkeit von Naturschutz und Tourismus und lernten viel über die kulturreichen und sportlichen Freizeitmöglichkeiten in ganz Deutschland. 

Sophia aus meinem Matrikel hat das Modul Gesundheits- und Nachhaltiger Tourismus gewählt, weil sie sich vorstellen kann ihre Karriere später in diese Richtung zu lenken, auch wenn sie sich noch nicht 100%ig festgelegt hat.

Für all jene, die sich, wie ich selbst, bei Gesundheits- und Nachhaltigkeitstourismus noch nichts Konkretes vorstellen können, habe ich Sophia gefragt, welche Themen da so behandelt werden.

„In Gesundheits- und Nachhaltigkeitstourismus arbeiten wir mit dem Kurort Oybin und seinem Bürgermeister zusammen und erarbeiten nachhaltige Zertifizierungskriterien, die der Ort Oybin nutzen könnte, um eine erneute Zertifizierung als Kurort und den Tourismus in Oybin und Lückendorf nachhaltiger zu gestalten.

Generell haben wir uns in dem Modul viel mit Nachhaltigkeitskriterien, Konzepten und Messbarkeiten beschäftigt und wie man allgemeine Vorschriften oder Leitfäden praktisch umsetzten könnte.“

Klingt total spannend, finde ich! Nachhaltigkeit ist sowieso ein wichtiges und spannendes Thema, das uns in der Zukunft immer begleiten wird.  

Exkursion nach Oybin

Kommilitonin Vicky hingegen hat sich für das Modul Reisepsychologie entschieden. Für sie war es eine Interessensentscheidung bzw. hat sie die anderen Module einfach für sich ausgeschlossen.

Wie sahen die Seminare in diesem Kurs aus? Gab es auch spannende Projekte?

 „In Reisepsychologie haben wir ein größeres Projekt. Wir haben 3 Gruppen mit verschiedenen Forschungsthemen. Meine Gruppe untersucht z.B. den Zusammenhang zwischen Reisen und Kreativität. Wir werden dazu dann auch Interviews führen und unsere Ergebnisse in dem Prüfungsvortrag vorstellen. Eine andere Gruppe untersucht den Einfluss von Corona auf das Reiseverhalten.“

Brandaktuelle und praxisnahe Themen sind also unumgänglich, wie ihr seht.

Die Vielfalt des Tourismusmanagements

Auf diesem Feld haben die Studierenden die Wahl zwischen den Modulen Reiseveranstalter-, Event- und Hotelmanagement.

Meine oben genannte Mitstudierende Sophia, hat sich hier für das Reiseveranstaltermanagement entschieden, weil es sie am ehesten interessiert und ihren Jobvorstellungen entspricht.

Wer jetzt denkt: „Reiseveranstalter? Das hat doch was mit Reisebüros zu tun, oder?“, der liegt zwar nicht ganz falsch, würde aber stauen, was noch alles dahinter steckt.

 „In Reiseveranstaltermanagement haben wir an einer Konkurrenzanalyse für das Unternehmen MESO Reisen von Herrn Finke (unserem Dozenten) gearbeitet und wollen in den nächsten Schritten eine neue Destination für das Unternehmen analysieren und so vorbereiten, dass sie vielleicht neu ins Portfolio aufgenommen werden kann.“

Im Managementbereich hat sich Vicky für den Kurs Hotelmanagement entschieden, tatsächlich auch mit dem Hintergedanken, diese Richtung in Ihrer zukünftigen Karriere einzuschlagen. Im vergangenen Praxissemester hat sie bereits Erfahrungen in einem Hotel in Bulgarien gesammelt.

Hotelmanagement ist ebenfalls ein Bereich, der mehr enthält als nur das Tagesgeschäft eines Hotels. Vicky erzählt mir von den Schwerpunkten dieses Moduls:

 „In Hotelmanagement haben wir zuerst Trends in der Hotellerie behandelt und am Anfang natürlich auch das Thema Corona. Danach war „neuer Luxus“ ein echt interessantes Thema. Derzeit behandeln wir Experience Design. Da gibt es wirklich viele interessante Konzepte! Wir stellen uns verschiedene Hotelkonzepte gegenseitig vor.“

Für all jene, die nicht nur gern Konzerte, Festivals, Messen oder andere Großveranstaltungen besuchen, sondern solche Events auch gern selbst organisieren wollen, bietet sich das Modul Eventmanagement an. Auch hier wird natürlich nicht nur die Theorie einer Eventplanung, von Feiertagsgesetzen bis hin zur richtigen Beleuchtung, behandelt. Learning by doing hat sich seit jeher als Lernprinzip bewährt. Deswegen kümmern sich seit 2 Jahren die Eventmanager des 5. Semesters um die Planung des jährlichen Hochschulinformationstages – kurz HIT! Dank Corona dürfen wir auch gleich mal das Planen eines Events unter besonderen Bedingungen erfahren und erlernen.

Weiterführende Links

https://infotag.hszg.de/

Übrigens: dieser findet am 14.01.2021 online statt! Also, für alle Studieninteressierten – Termin im Kalender markieren, online vorbeischauen & reinschnuppern!

Foto: Prof. Dr. oec. Ute Pflicke
fachlicher Ansprechpartner
Prof. Dr. oec.
Ute Pflicke
Fakultät Management- und Kulturwissenschaften
02826 Görlitz
Furtstraße 3
Gebäude G IV, Raum 2.14
2. Obergeschoss
+49 3581 374-4280