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30. Dezember 2020

Gesund durch die Weihnachtszeit - Präventionsmöglichkeiten von den Gesundheitsmanagern unter die Lupe genommen

Die Manager im Gesundheitswesen erarbeiten in der Projektarbeit des Moduls „Public Health“ Möglichkeiten zur Krankheitsprävention - mit praktischen Tipps und Tricks für dich zuhaus!

Vom Duft der Mandarinen und Lichterkettendschungel über Gesundheit und Wohlbefinden in der Pandemie

Jingle Bells, Jingle Bells, Jingle … Moment, wie bitte? Wo ist die Zeit nur hin? Gerade war doch noch der Herbst da mit seinen stürmischen Winden und gelb-roten Farben und plötzlich riecht es überall nach Mandarinen und die Nachbarn behängen ihre fünf-quadratmeter Balkone mit 20 Lichterketten und blinkenden Männchen. Die Weihnachtszeit ist da und auch diese wird, wie so einiges in diesem Jahr bereits, nicht so, wie wir sie kennen. Denn leider gelten bei uns durch die hohen Fallzahlen im Zusammenhang mit der Pandemie stärkere Beschränkungen. So werden wir das Fest mit weniger Familienmitgliedern verbringen. Einige werden sich vor den Feiertagen auch in häusliche Isolation begeben, um die Chance einer Infektion ihrerseits so gering wie möglich zu halten. Denn, was ist das Wichtigste auf dieser Welt? Unsere Gesundheit. Ohne die ist alles nichts und gerade das lässt uns die Pandemie im Moment vor allem spüren. Was kann man denn aber eigentlich unternehmen, um die eigene Gesundheit zu erhalten? Wie kann man sich selbst etwas Gutes tun? Wie kann man auf einfache und natürliche Weise sein Immunsystem stärken? Auf diese und viele weitere Fragen, die sich sicherlich gerade in deinem Kopf tummeln (ich weiß, du hältst die Spannung kaum aus und willst endlich Antworten, ich beeil mich ja schon …), werde ich in diesem Blogeintrag eingehen. Zum Schluss findest du auch ausgewählte Tipps und Tricks zur Prävention, die du sofort umsetzen kannst. Nimm dir eine Mandarine, das eine oder andere Plätzchen und eine heiße Schoki oder Tee (Glühwein ist auch erlaubt). Mach es dir so richtig gemütlich!

Winterzeit = Erkältungszeit? Nicht mit uns!

Dass Gesundheit eines der wichtigsten, wenn nicht sogar DAS wichtigste Gut ist, steht wohl außer Frage. Da jetzt in der Herbst- und Winterzeit sowieso die Grippephase angebrochen ist, müssen wir vor allem jetzt auf unser Immunsystem achten. Die Phase der Pandemie, in der wir uns aktuell leider befinden, entschärft die Situation natürlich nicht. Dadurch, dass viele Betriebe schließen mussten, können einige von uns auch beispielsweise nicht mehr im Verein oder in Fitnessstudios Sport betreiben und so aktiv ihre Gesundheit fördern. Außerdem bedeutet die Corona-Krise für viele von uns auch eine große psychische Belastung, da das soziale Miteinander einfach fehlt oder man privat momentan sehr gefordert ist, z.B. durch die Pflege von und die Sorge um Angehörige. So viele weitere Faktoren machen uns das Leben in der heutigen Zeit nicht gerade einfach. Aber was können wir denn nun selbst tun, um unsere physische und psychische Gesundheit zu erhalten und dass trotz der Corona-bedingten Einschränkungen? Das untersuchen die Studierenden zurzeit innerhalb des Moduls „Public Health“ im Studiengang Management im Gesundheitswesen. Das Projekt dreht sich also rund um Präventionsangebote für Studierende an unserer Hochschule während der Pandemie.

Liebes Tagebuch, heute hab‘ ich viel erlebt…

 „Ich glaube, das ist in all den Jahren das spannendste und schönste Experiment, was ich mit Studierenden im ersten Semester je gemacht habe. Wir sind auf einer gemeinsamen Entdeckungsreise“,

erzählt Frau Wauer, Dozentin und Leiterin des Projektes.

Seit Dezember befinden sich die Studierenden in der Erprobungsphase der Maßnahme, die sie selbst wählen konnten. Die Forschung darüber wird Teil ihrer Belegarbeit sein, die sie am Ende des Moduls einreichen müssen. Die Themen sind bunt durchmischt und reichen von der Schlafhygiene, dem Ess- und Trinkverhalten und der Bewegungsförderung bis hin zur Reduktion der Handynutzung. Natürlich ist der Stand des Projektes im Gegensatz zum letzten Artikel (den Link findest du unten) fortgeschritten. So geht es im weitesten Sinne derzeit darum, eine Struktur aufzubauen, um die gewählte Maßnahme durchzuführen. Auch spielt das Festlegen von Kriterien, unter denen die eigene Beobachtung stattfinden soll und welche im Nachhinein analysiert werden sollen, eine entscheidende Rolle. Beispielsweise muss der Studierende, der sich mit der Bewegung als präventive Herausforderung auseinandersetzt, sich grundsätzlich erstmal ein Ziel setzen:

Ich werde jetzt jeden Tag eine halbe Stunde an der frischen Luft verbringen.

Die positiven und negativen Erfahrungen, die dabei täglich gesammelt werden, werden in einem Tagebuch aufgeschrieben. Konnte ich eine Qualitätssteigerung meiner Arbeitsweise feststellen, nachdem ich mich an der frischen Luft aufgehalten habe? Ist es mir heute schwergefallen, mir die Zeit dafür frei zu räumen? Konnte ich mich nicht auf die Maßnahme konzentrieren, sondern war die Zeit über am Handy? Wie sieht es mit meiner intrinsichen Motivation aus? Wie reagiert mein Umfeld? All die Feststellungen werden abends in das Tagebuch reingeschrieben um am Ende der fünf Wochen, in der die Studierenden die gewählte Maßnahme erproben, analysiert.

Ohne Theorie geht’s nicht – von der Entwirrung der Verwirrung

Während der Erprobungsphase geht es außerdem auch um den Theorieteil des Beleges. Da der Großteil der Studierenden, die derzeit das Modul besuchen, Erstis sind, können wir uns alle sicher denken: Die Verwirrung ist groß und der Gedanke „man, bin ich weit weg davon das zu verstehen“ schallt laut im Kopf. Das riesige Fachgebiet muss jetzt also auf das Notwendige reduziert werden - keine leichte Aufgabe. Außerdem muss die Erkenntnis heranwachsen: Auch von Nullergebnissen und Misserfolgen kann man viel auf das Gesamtergebnis schließen. Frau Wauer betont außerdem:

 „Man muss natürlich nicht die Hoffnung haben, dass sich hier verhaltens- und verhältnispräventiv etwas dauerhaft ändert. Das muss erstmal klar werden, aber es ist zumindest ein Ansatz. Denn, egal was ich in der Zukunft für Präventionsansätze angehen will: Ich muss sie machen, ich muss erstmal irgendwo anfangen. Und das ist das Wichtige, was die Studierenden lernen sollen. Natürlich ist das Grundwissen zum Präventionsthema und zum eigenen Körper unabdingbar, aber vor allem das Tun ist wichtig.“

Auch die Studierenden sind von der Wirkung des Projektes überzeugt. Vor allem jetzt in der Corona-Krise ist es gut mal bewusst „gezwungen“ zu werden, etwas Gesundheitsverbesserndes zu tun, findet Paul. Er ist einer der Erstis in unserem Studiengang. Auch das Tagebuch empfindet er als eine gute Sache, da man sonst das Erlebte schnell wieder vergisst.

 „Ich finde es sogar umso empfehlenswerter bzw. bereichernder in dieser schweren und herausfordernden Zeit so ein Projekt durchzuführen. Gerade die Gesundheit hat unter Corona-Bedingungen sehr gelitten. Soziale Kontakte wurden eingeschränkt, Sportangebote gestrichen und vieles mehr. Da kommt so ein Experiment im Moment sehr gut“, erzählt Paul.

Tipps und Tricks für dich in deinem Alltag – geh raus an die frische Luft!

Das heißt also, es geht vor allem um das Verständnis, an welchen Schrauben man drehen kann und was das mit dem eigenen Körper, der Psyche und der Umgebung macht. Denn wir alle leben Dinge vor und manchmal verlassen wir den Weg unserer Überzeugungen, weil wir den Ansprüchen im Alltag gerecht werden wollen. Und das ist auch okay. Wenn du aber merkst, dir geht’s grad doch nicht so gut oder lebst dein volles Potential nicht aus, dann habe ich hier in Zusammenarbeit mit Frau Wauer einige Tipps und Tricks für dich, wie du schnell etwas für dich und deine Gesundheit tun kannst.

Tipp Nr. 1

Geh täglich mindestens eine halbe Stunde raus ins Tageslicht. Vielleicht kannst du es ja in deine Mittagspause einbauen? Es ist nachgewiesen, dass direkter Tageslichteinfluss einer Winterdepression vorbeugen kann. Noch besser ist es, wenn du dich nach draußen begibst, ohne irgendein Aktionsziel vor Augen zu haben. Also quasi einfach nur ziellos durch die Gegend läufst. Indem du dich dabei auf deine Umgebung, beispielsweise das Lachen der Kinder oder das Zwitschern der Vögel, konzentrierst, gönnst du deinem Gehirn eine kleine Pause und lebst ganz dort, wo du leben solltest: im Hier und Jetzt.

 „Sie tun sich aber auch schon was Gutes, wenn sie zu Fuß beispielsweise Einkäufe erledigen. Die Retina, also die Augen, nehmen das Licht war. Wir haben da einen hormonellen Zusammenhang“, erklärt Frau Wauer.

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Tipp Nr. 2

Da wir derzeit einen Großteil der Zeit vor unseren PCs verbringen, da ja die Lehre z.T. online stattfindet (oder man das ein oder andere Geschenk online kauft, oder Netflix oder oder), sind unsere Augen die ganze Zeit dem sogenannten Blaulicht der Bildschirme ausgesetzt. Also kannst du dir entweder eine Blaulichtfilterbrille zu Weihnachten wünschen oder einen Optikergutschein. Noch besser wäre es aber, wenn du eine bis zwei Stunden vor dem Schlafen gehen keine Bildschirme mehr vor der Nase hast. Also auch kein Handy (das solltest du übrigens auch ohne Thema Blaulicht ruhig mal weglegen; das entlastet dein Gehirn, da du dann nicht ständig den Reizen ausgesetzt bist).

Tipp Nr. 3

Vor dem Schlafen gründlich lüften, sodass du moderate Temperaturen im Raum hast. Wenn dir zu kalt ist, trink lieber noch einen heißen Tee oder mach es dir mit einer Wärmflasche unter der Decke gemütlich. Unser Hirn spielt nachts Müllabfuhr und der Müll, der sich im Hirn angesammelt hat, wird abtransportiert. Wenn man aber zu wenig Sauerstoff im Raum hat, dann läuft der Motor im Gehirn nur auf halbe Kraft. Also vielleicht besser sogar das Fenster angekippt lassen.

Tipp Nr. 4

Wenn du in einem Raum schläfst und arbeitest, dann achte mal darauf, dass du alles von der Arbeit wegräumst. Du kannst es auch so stapeln, dass es für dich im Geiste so aussieht, als wäre es fertig. Schließ mit den Sachen des Tages ab, sodass du morgens nicht als erstes deine noch nicht fertige Belegarbeit oder die angefangenen Recherchen siehst, sondern ganz achtsam und zentriert in den Morgen starten kannst. Gönn dir morgens die Zeit, dich zu ordnen und zu strukturieren.

„Ein Liter am Tag zu trinken ist ok, um nicht zu verdursten, aber nicht um den Körper in Gang zu bringen.“

Tipp Nr. 5

Ausreichend trinken. Beobachte dich mal drei Tage lang selbst. Wie viel trinkst du? Und wann? Es gibt Stunden, da trinken Studierende häufig gar nichts, doch wir verlangen von unserem Körper und unseren Zellen täglich Höchstleistungen (ja, auch das Denken strengt an). Also trink doch morgens mal eine Tasse mehr und leg nachmittags nochmal ordentlich Flüssigkeit nach. 1,5 bis 2 Liter sollte das Normalmaß sein. Das solltest du auch nicht unterschreiten. Damit wird den das Milieu gegeben, was sie brauchen, um jeden Tag Höchstleistungen zu gewährleisten.

Tipp Nr. 6

Auch, wenn es einigen schwerfällt, solltest du morgens eine Kleinigkeit essen. Das kann auch durchaus in Form von Smoothies sein, wenn du morgens lieber was trinken magst. (Aber bitte nicht gekauft. Mixer gibt’s Second Hand auch recht günstig und das Obst und Gemüse auch. Ansonsten steht ja auch bald Weihnachten vor der Tür ;-) Deine morgendliche Mahlzeit sollte im Idealfall auch einige Ballaststoffe enthalten.

Tipp Nr. 7

Routinen sind ein starker Anker für die Psyche. Sie kosten, wenn sie erstmal etabliert sind, wenig Energie und schaffen zeitlich und gedanklich Freiräume. Frag dich also mal, was für eine Routine du etablieren könntest. Magst du dir morgens vielleicht in Form von Yoga etwas Gutes tun oder abends vielleicht eine Runde Joggen gehen, puzzeln, kochen, meditieren? Horch mal in dich hinein und schau, was dir guttun würde. Aber etabliere die neue Routine ganz langsam. Mach das Neue nur einmal wöchentlich, solange bis du merkst: Ach, ich könnte es auch zwei, drei Mal machen (das nennt man übrigens das Kaizen-Prinzip, wieder was gelernt). So provozierst du die Demotivation gar nicht erst und die Chance, dass du es durchhältst und langfristig etablieren kannst, ist wesentlich höher.

Gesundheit, Glück und Liebe für dich!

Zu Beginn solltest du jedoch erst einmal anfangen, dir Zeit für dich zu nehmen. Das ist häufig der Anfang von etwas ganz Großem. Hinterfrag dich: Was ist nicht so, wie du es gerne hättest? Was könntest du ändern? Du darfst und sollst dich um dich selbst kümmern.

Zum Schluss bleibt mir nur zu sagen: sieh die Umstände auch als Chance. Eine Möglichkeit, dieses Weihnachtsfest wirklich in Ruhe und in Besinnlichkeit mit deinen Lieblingsmenschen zu verbringen, ohne von Verwandten zu Verwandten hetzen zu müssen. Entspannt auf der Couch bei deinen Eltern den einen oder anderen Keks (oder die ganze Schüssel Kekse) zu schnabulieren und dir wirklich aktiv Zeit für Gespräche, Austausch, Liebe und für dich selbst zu nehmen. Eben aktiv Zeit in der Familie zu verbringen (aber bitte an die Corona-Vorschriften halten). Sei achtsam und schau auf die kleinen Momente des Glücks, die sich dir auch dieses Weihnachtsfest zeigen werden. Es ist nicht so, wie wir es uns gewünscht hätten. Aber lass uns das Beste daraus machen. Und: gib auf dich und deine Gesundheit acht! Ich wünsch dir und deinen Lieben eine besinnliche Zeit und einen guten Rutsch in das neue Jahr.

Deine Annelie Kolumna – rasende Reporterin für den Studiengang „Management im Gesundheitswesen“

Foto: Prof. Dr. rer. pol. Jörg Saatkamp
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