Ein Ausblick auf das Wintersemester 2020/2021 im Studiengang „Management im Gesundheitswesen“
Das letzte halbe Jahr war für die meisten Menschen wie ein Wetterumschwung für die Deutsche Bahn: unerwartet. Ganz plötzlich. Ungeplant.
Nein, es war für uns alle nicht einfach. Sei es für dich als Studierenden, für dich als Mitarbeitenden, für dich als Mutter, als Vater, als Lehrenden, als Freund oder Freundin, als Pflegenden, als Mensch. Wir waren mit Situationen konfrontiert, in denen wir uns noch nie gesehen haben. Mussten Aufgaben neu strukturieren, überdenken, neu ordnen, anders lösen. Aber wie geht’s jetzt weiter? Wie wird das Wintersemester 2020/2021 strukturiert? Was gibt es Neues im Studiengang „Management im Gesundheitswesen“? Wie reflektieren Studierende und Lehrende unseres Studienganges das letzte Semester und was sehen sie für Chancen für das Kommende? Welche spannenden Projekte stehen an? Ich bin Annelie, Studierende im 5. Semester im eben genannten Studiengang, und werde euch mit diesem Blogeintrag ein paar Antworten auf diese Fragen geben.
Ich glaube, noch nie wurde aus einem „Bitte seien Sie ruhig!“ im Hörsaal so schnell ein „Sind Sie noch da? …Bitte reden Sie!“ in der Online-Vorlesung. Zumindest habe ich das im letzten Semester häufig gehört. Aber das jetzige Semester ist anders, denn: es ist als Hybrid-Semester aufgebaut. Das heißt, ein Teil der Lehre wird online und ein Teil wird in Präsenz durchgeführt. In vielen Studiengängen ist es möglich geworden, ca. 60 Prozent der Lehre in Präsenz anzubieten. Ich selbst finde diese Lösung gelungen, denn es ist häufig leichter, eine Gruppendynamik in Präsenz herzustellen und gemeinsam kreativ zu sein. Aber wie sehen das andere Studierende unseres Studienganges? Das und noch vieles mehr habe ich Susi, Studierende im fünften Semester, und Steffi, Studierende im dritten Semester, gefragt.
Die Pandemie hat uns alle zum Umdenken und Umorganisieren bewegt. Auch für Stefanie, Studierende im Studiengang „Management im Gesundheitswesen“, war das letzte Semester ein besonderes, denn sie hat im letzten Semester ein Urlaubssemester genommen - aus einem ganz wunderbaren Grund. Stefanie wurde im letzten Semester Mama und hat sich voll und ganz auf die Betreuung ihres Kindes konzentriert. In diesem Hybrid-Semester startet sie jedoch mit den WGb19-ern, also im dritten Semester, voll durch. Grundsätzlich erkennt sie die Doppelbelastung, ein Kind großzuziehen und gleichzeitig Vollzeit-Studierende zu sein, aber in der Form des hybriden Semesters sieht sie auch eine Chance. Denn durch die vielen Online-Lehreinheiten ist es möglich, dem Vorlesungs- und Seminarverlauf zu folgen und gleichzeitig immer für ihr Kind da sein zu können.
„Für mich ist also ein hybrides Semester definitiv ein Vorteil und eine Erleichterung.“
Auch Susi sieht das Hybrid-Semester als gelungene Lösung an.
„Vor allem der soziale Kontakt hat im letzten Semester sehr gefehlt. Deswegen find ich’s gut, dass zum Beispiel die Mensa wieder für uns geöffnet hat und auch Sportkurse wieder angeboten werden, natürlich unter Einhaltung der Hygienevorschriften.“
Das soziale Miteinander kommt durch diese Organisation nicht zu kurz. Durch die Online-Lehreinheiten kann sie auch weiterhin ihre Selbstdisziplin, die ja im letzten Semester auch wahnsinnig gefordert war, weiterentwickeln. Das spannendste Modul wird für sie in diesem Semester wohl „Innovationen im Gesundheitswesen“ sein. Vor allem jetzt während der Pandemie konnte man klar die Überlastung innerhalb der Pflege und Krankenhäuser erkennen. Susi betont deswegen, dass dieses Modul sie anregen könnte, neue Ansätze und Ideen zu finden, um dann später im Berufsleben selbst die Entwicklung des Gesundheitswesens vorantreiben zu können.
Denn auch für diese ist das Wintersemester 2020/2021 in der Form ein ganz besonderes und neuartiges. So auch für den Studiengangverantwortlichen, Prof. Dr. Saatkamp. Im Moment unterrichtet er vor allem in der Form der Präsenzlehre. Herr Saatkamp, wo sehen Sie die größten Herausforderungen, die dieses Hybrid-Semester mit sich bringt?
„Für mich ist die größte Herausforderung, die Studierenden ganz klar anzuweisen, dass die Maske als Schutz aller im Zweifel immer aufzusetzen ist. Sie sollte nur abgesetzt werden, wenn es die Situation zulässt. Eine Schwierigkeit sehe ich auch in der Größe der Matrikel in unserem Studiengang, denn die Räume sind für die Anzahl der Studierenden meist zu klein.“
Grundsätzlich scheint die Sorge wegen der steigenden Fallzahlen zu steigen, weswegen es wichtig ist, dass die Sensibilität für Schutzmaßnahmen wieder steigt. Herr Saatkamp kann aber auch nach der kurzen Zeit erkennen, dass die meisten Studierenden mit der Form der Organisation des Semesters gut zurechtkommen und scheinbar keine Probleme vorliegen. Wenn du jedoch mit etwas nicht zufrieden bist oder es in deinen Augen Probleme gibt, scheu dich nicht, offen und transparent mit ihm oder anderen Lehrenden darüber zu reden. Für die meisten Probleme gibt es Lösungen und wie immer gilt: communication is key.
Frau Wauer hat als erste Dozentin und damit auch als Vorreiterin eine weitere Idee gehabt, wie sie selbst unter den Umständen der Pandemie zur Normalität für Studierende beitragen kann: Sie hat ein virtuelles Büro eingerichtet.
„Sie können hier einfach reinspazieren und wenn ich jetzt ganz schwer beschäftigt wäre, dann hätte ich gesagt, so wie auf dem Flur: kommen Sie in einer Stunde nochmal. Oder ich mache eine Notiz, wann ich wiederkomme. Ich finde das wirklich komfortabel“, sagt sie selbst und hofft, dass weitere Lehrende mitziehen.
Die negativen Seiten, wie beispielsweise der fehlende persönliche Kontakt, werden mit Aktionen wie diesen zumindest abgemildert. Inzwischen fühlt sie sich bei Konsultationen in der Hochschule unwohler als jetzt in ihrem Homeoffice, das du auf den Bildern sehen kannst. Denn hier können sowohl sachliche und fachliche Gespräche geführt werden, aber auch mit Hilfe eines wohlig warmen Lichtes und schöner Hintergrundmusik persönlich über Probleme und Ängste gesprochen werden.
Dieses Semester stehen außerdem spannende Projekte in den Modulen an. Im fünften Fachsemester läuft im Forschungsmodul ein Projekt, welches noch in den Kinderschuhen steckt und noch nicht veröffentlichungsreif ist. Das Projekt dreht sich aber im Groben um das Thema „innovative Versorgungsmöglichkeiten in stationären Pflegeeinrichtungen als Reaktion auf künftige Veränderungen bei den Bewohnerstrukturen“. Im Modul „Geschäftsprozessmodellierung“ im dritten Semester beschäftigen sich die Studierenden mit der Entwicklung einer App oder Software, die beispielsweise ein Problem oder Mangel eines medizinischen Bereiches beheben könnte. In Public Health untersuchen die Erstis die Fragestellung „Gesundheit Studierender in Deutschland – Welche Präventionsangebote können an unserer Hochschule in der Pandemie umgesetzt werden?“, denn wir alle wissen: ohne Gesundheit ist alles nichts.
…lasst uns aufeinander achten. Lasst uns tiefer in uns und unsere Mitmenschen reinhören und lasst uns achtsam sein. Lasst uns Dinge tun, die uns vielleicht manchmal nerven, aber am Ende uns alle schützen. Seid füreinander da und unterstützt euch, wo es nur geht. Dann bin ich mir sicher, dass auch dieses Semester ein wahrlich fantastisches wird. Lasst uns das Beste draus machen!
Eure Annelie Kolumna – rasende Reporterin des Studiengangs „Management im Gesundheitswesen“