Absolvent*innen des Studiengangs Kultur und Management erzählen von ihrem Einstieg in die Berufswelt und wie das Studium an der HSZG ihnen dabei geholfen hat.
Autorin: Lisa Martin
Toni Jährig hat 2013 angefangen, an der Hochschule Zittau/Görlitz im Bachelorstudiengang Kultur und Management zu studieren und hat 2021 seinen Master in dem gleichen Studiengang drangehangen. Da er ein sehr praktisch orientierter Mensch ist, war er neben seinem Studium auch schon immer in der Berufswelt tätig. Während seines Bachelorstudiums war er begleitend Musiklehrer und organisierte eigenhändig kleine Konzerte und Kulturveranstaltungen. Neben seinem Masterstudium hat er dann für die Europa Chor Akademie, den Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien und für das Lausitz Festival gearbeitet.
Das Lausitz Festival ist ein grenzüberschreitendes, jährlich stattfindendes, multidisziplinäres Festival, das in der sächsischen Oberlausitz und der brandenburgischen Niederlausitz stattfindet. Ziel des Festivals ist es, einen produktiven und kulturellen Beitrag zum Transformationsprozess der Lausitz zu leisten. Dafür werden internationale und künstlerische Veranstaltungen und Projekte aus den musikalischen, bildenden und darstellenden Künsten präsentiert.
"Im Rahmen des Festivals bin ich vor allem für das Zusammenführen der Programmpunkte mit den Veranstaltungsorten zuständig, scoute und betreue die Spielstätten und bin verantwortlich für unsere Kooperationspartner*innen. Als Lausitzer freue ich mich besonders den Strukturwandel mit zu begleiten und die Künstler*innen mit der Schönheit und Besonderheit der Lausitz in Berührung zu bringen.“
Das Studium an der Hochschule Zittau/Görlitz hat Toni Jährig eine breite Grundlage für sein Arbeitsleben geliefert. Auch wenn er eher ein Praktiker ist, sind Grundlagen und Hintergrundwissen unumgänglich.
„Projekte müssen inhaltlich verstanden und mit Blick auf Zeit- und Budgetpläne sorgfältig vorbereitet, durchgeführt und nachbereitet werden“, erzählt Toni aus Erfahrung.
Weiterhin hat ihm das Studium auch andere nötige Kompetenzen mit auf den Weg gegeben:
„Gelernt habe ich unter anderem zuzuhören. Ich rede gern, aber in den richtigen Momenten muss man einfach auch mal zuhören können und voneinander lernen. Vor allem das wissenschaftliche Arbeiten, die komplexe und gründliche Auseinandersetzung mit vielfältigen Themenbereichen hat mir sehr viel gebracht. Entscheidend für jegliche Veranstaltungsformate / Projekte und besonders in der Zusammenarbeit mit Künstler*innen ist es, sich mit den Details, Inhalten, Hintergründen etc. vorab zu beschäftigen.”
… diesen Rat gibt der Alumni den aktuellen Kulturmanagement-Studierenden, da er selbst festgestellt hat, dass er während seines Studiums mehr Input und Wissen aus anderen Bereichen erlangen wollte – und dies auch nötig ist. Nebenjobs und freiwillige Praktika bieten die entsprechenden Möglichkeiten in Bereichen, die einen interessieren, selbst tätig zu werden, wertvolle Erfahrung zu sammeln und sich weitere Fertigkeiten anzueignen.
Zum Schluss teilt Toni Jährig mit uns noch eine Erinnerung aus seinem Studium – eine Sache, die ihm am meisten Spaß gemacht hat und die dem einen oder anderen vielleicht einen Anstoß gibt, die Gelegenheit des Auslandssemesters zu nutzen:
„Mein Praxissemester habe ich an der Universität in Pécs (Ungarn) verbracht. Einerseits war es einfach ein Riesenspaß. Ich durfte großartige Menschen kennenlernen, mit denen ich bis heute Kontakt habe und unvergessliche Momente erlebte. Nicht zu vergessen: der leckere selbstgebrannte Pálinka unseres Nachbarn. Andererseits hat es mich das ein oder andere Mal auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Beispielsweise schätze ich seitdem vielmehr unsere “Selbstverständlichkeit” und die breiten Möglichkeiten der Förderung von Kunst und Kultur in Deutschland.”
Die beruflichen Möglichkeiten mit dem Studiengang Kultur und Management sind zahlreich. Neben Toni Jährig haben weitere Absolvent*innen aus unterschiedlichen Jahrgängen innerhalb einer Vortragsreihe über ihre Werdegänge nach dem Studium gesprochen. Daraus wurde ersichtlich, dass die Perspektiven nach dem Studium vielfältig sind:
… berichtete Brit Knop in ihrem Vortrag. Besonders gut fand sie die praxisnahen und interdisziplinären Inhalte, die sowohl kulturwissenschaftliches Grundwissen als auch Managementmethoden vermittelten.
Die praktischen Anwendungsmöglichkeiten in Görlitz und die internationale Ausrichtung der Hochschule hat sie auch heute noch positiv in Erinnerung. Durch diese Möglichkeiten konnte sie viele Erfahrungen sammeln wie durch die Mitwirkung beim Fokus-Festival oder als Teammitglied bei den Zukunftsvisionen. Erst durch die Gelegenheiten von Exkursionen ins Ausland und überregionalen Kooperationen konnte sie ihren heutigen Job finden. Aber nicht nur die Verbindung zu den Studierenden und Kulturschaffenden hat sie inspiriert. Vor allem der enge Austausch und die Vernetzung unter einander hat ihr mehrere Vorteile während des Studiums gebracht.