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28. Oktober 2021

Alkohol, ein Haufen Leute und eine neue Stadt

Cornelius und Gabi vom Fachschaftsrat erzählen, warum die MK-Ersti-Woche ein voller Erfolg war.

Das waren die Ersti-Tage an der Hochschule Zittau / Görlitz

Autorin/Fotos: Johanna Steuber

Wie jedes Jahr tauchen mit dem Herbstwind wieder neue Gesichter an unserer Hochschule auf: Auch in diesem Oktober begann für rund 600 Studierende das erste Semester an der HSZG. Empfangen wurden sie nicht nur von einem freundlichen Wohnheim oder der neuen WG, sondern auch durch ihre jeweiligen Fakultäten.

Neben den organisatorischen Einführungs-Veranstaltungen – wie die Begrüßung durch die Fakultätsleitung und eine Einführung in die Studiengänge – hatte auch unser Fachschaftsrat wieder ein tolles Ersti-Programm zusammengestellt. Als Hauptverantwortlicher war dabei unter anderem Cornelius tätig. In einer Vorlesungspause vor der Mensa erzählte er mir, mit welcher Intention der FSR die Ersti-Tage gestaltet:

„Wichtig ist uns, dass wir Möglichkeiten schaffen, bei denen die Studierenden schon vor der ersten Vorlesung miteinander in Kontakt kommen können und auch den Campus schon mal kennenlernen.“

Und dafür gab es an jedem Wochentag neue Möglichkeiten…

Programmplan als Bild

Ein Spieleabend als Eisbrecher

Ein entspannter Spieleabend auf dem Campus läutete am Montag die Ersti-Woche ein. Auf zwei Seminarräume verteilt, waren die Erstis in verschiedene Karten-, Brett- und Gesellschaftsspiele verwickelt. Dazu gab es Bier und Wein. Melanie (29) kannte am Anfang des Abends noch niemanden und fand sich bald in einer Werwolfrunde mit 12 Leuten wieder. Für sie war das gemeinsame Spielen ein guter Eisbrecher, um mit den (noch) Unbekannten ins Gespräch zu kommen:

„Die Stimmung war allgemein von Anfang an auch sehr aufgeschlossen, weil natürlich jeder Bock hatte, neue Leute kennenzulernen und auch keiner hier aus Görlitz kam. Es war also ein lockerer, guter Einstieg in die Ersti-Woche, würde ich sagen.“

Personen am Tisch stoßen mit Gläsern an
Foto: Pavel Danilyuk

Das Stadtspiel als Wochen-Highlight

Am Dienstag fand dann das gut besuchte Stadtspiel statt, um das sich vorwiegend Gabi aus dem FSR gekümmert hatte. Er erklärte mir:

„Das Ziel der MK-Ersti-Rallye ist eigentlich immer, den Studis, die neu hier ankommen, gleich mal die wichtigsten Orte zu zeigen, bei denen man sich engagieren kann, wo kultureller Austausch stattfindet. Und die fragen wir dann jedes Jahr an, ob sie Lust haben, sich zu beteiligen, insofern wissen die meisten auch schon länger im Voraus, dass das stattfindet und überlegen sich dann entsprechend eine Aktion für ihre Station.“

Mit dabei waren dieses Jahr der Studierendenclub Maus, das Basta, die Rabryka, das Camillo-Kino und das Gerhart Hauptmann-Theater.

Treffpunkt für das Stadtspiel war die Mensa auf dem Campus. Jede*r bekam einen Handzettel mit den Stationen ausgehändigt und Gabi erklärte auf einer der Bänke stehend für alle laut und lebendig, wie sich der weitere Ablauf gestalten würde. „Diesen Part mag ich ganz besonders“, sagte er zu mir mit einem Augenzwinkern. Ihm war außerdem wichtig, dass die Rallye auch einen gewissen Wettkampfcharakter hat, damit die Studis bei der Stange bleiben und miteinander interagieren, um sich kennenzulernen:

Zitat

„Gerade auf diesem kleinen Campus läuft man sich eh die ganze Zeit über den Weg und da ist es schon cool, zu wissen, wer woher kommt, wie er heißt und was er studiert.“

Absatz

Auch ND (26) nahm am Stadtspiel teil und war begeistert – sowohl von den verschiedenen Orten der Rallye als auch von der Organisation. Von den 6 Gruppen mit jeweils etwa 10 Studis gehörte sie zu den Gewinner*innen, die am Ende einen Gutschein für die Görlitzer Brauerei Bierblume erhielt. Ihre Lieblingsstation?

Zitat

 „Das Theater fand ich sehr, sehr schön! Man musste dort dann ein Kostüm auf Zeit anziehen, das war natürlich auch super lustig!“ 

Lustig verkleidete Frau
Foto: Johanna Steuber

„Görlitz hat echt viel zu bieten, wenn man weiß, wo man gucken muss.“

Aber auch die anderen Stationen waren ein Erlebnis. In der Rabryka gab es z.B. eine Art Schweige-Performance, die den Studis veranschaulichen sollte, dass nicht die Organisator*innen, sondern die engagierten Freiwilligen dem Ort eine Stimme geben. Gabi baute außerdem noch eine Station auf dem Ölberg, einem verwunschenen Ort nahe dem Nikolai-Friedhof, in das Stadtspiel ein. Hier bestand die Aufgabe darin, 20 Salzstangen auf Zeit zu essen – „Gar nicht so leicht“, fügte er wissend hinzu. Sein Fazit zur Ersti-Rallye strotzte auf jeden Fall vor Begeisterung für die Sache: 

Zitat

 „Na man sollte halt auf jeden Fall mitmachen. Es ist super geil, es gibt kostenlosen Alkohol, man kann einen Haufen Leute und eine neue Stadt kennenlernen. Also ich glaube, dass viele Erstis ohne diese Rallye gar nicht wüssten, dass wir z.B. so ein Programm-Kino wie das Camillo in Görlitz haben und so viele Vereine, wo man sich selber einbringen kann und die froh sind, wenn da frisches Blut reinkommt. Gerade in einer Stadt wie Görlitz und an einer Hochschule wie hier ist es unglaublich wichtig, dass die Wege kurz sind und ich meine: Du kannst dich hier super connecten und gerade die Hochschule steht ja auch für praktisches Lernen und das kannst du eben in so einem Verein machen: Kulturarbeit, Mitgestalten, sich ins Stadtbild einbringen. Das fördert ja auch die Identifikation mit dem Standort und führt dazu, dass die Studis nicht direkt nach ihrem Abschluss hier wegziehen und sich sagen: Ein Glück bin ich aus diesem Loch raus, sondern sie sehen auch – Görlitz hat echt viel zu bieten, wenn man weiß, wo man gucken muss.“

Männliche Person vor einer bemalten Wand mit einer ähnlich aussehenden männlichen Person in diesem Bild
Foto: Gabriel Nobis

Eine Bierverkostung als Finish

Einen Überblick über die restlichen Stationen erhielt ich von Cornelius. Weiter ging es mit einer Fahrradtour, die, wie er einsichtig lächelnd feststellte, nicht gerade die bestbesuchteste Aktivität der Woche war, da viele Erstis noch gar kein Fahrrad zur Verfügung hatten. Im gut gefüllten Hörsaalkino wurde Der Vorleser gezeigt – einer der Filme, für die Görlitz ein wichtiger Drehort war – und auch die Wanderung auf die Landeskrone hatte großen Zulauf.

Person beim Wandern
Foto: Cornelius Baier

Eine zusätzliche Veranstaltung gab es noch in der Folge-Woche, und zwar eine Führung durch die Landskronbrauerei, von der mir Micha aus dem FSR berichtete. Etwa 20 Studis wurden von dem Brauereiführer anderthalb Stunden durch die verschiedenen Räumlichkeiten geführt. Zuerst gab es einen kurzen Abriss über die Geschichte von Landskron, bei der Micha als interessantester Fakt die Entwicklungen der Nachkriegszeit in Erinnerung sind:

„Nach dem zweiten Weltkrieg haben sie angeblich nur noch Fassbrause verkauft, weil die Felder noch nicht soweit waren, um Hopfen und Malz anzubauen. Und deshalb haben sie damals ihre komplette Produktion auf Fassbrause umgestellt und die wird heute immer noch verkauft. Das ist deren einziger Softdrink und schmeckt auch super lecker!“

Danach wurden die verschiedenen Orte der Bierproduktion gezeigt, wo man über Gucklöcher auch in die beleuchteten Kessel schauen konnte. Letzte Station war der Brauerei-Keller 70 Meter unter der Erde. Hier wird das Bier in großen Fässern und Kanistern zu Ende gegärt und gelagert.Die Bierverkostung am Ende sagte Micha besonders zu:

„Wir konnten alle Biersorten probieren, die sie da hatten, von Schwarzbier bis Pils, das war schon ganz cool. Vier gab es vom Fass aber sie haben da auch extra Flaschen für uns aufgemacht, das Winterbier z.B., das gibt es auch nur saisonal.“ 

Alles in allem ein Erfolg

Alles in allem wurden die Veranstaltungen der Ersti-Woche auf jeden Fall gut angenommen und daher vom Fachschaftsrat als Erfolg verbucht, so Cornelius:

Ich denke, eigentlich war für jeden was dabei, in der Vielfalt wie wir das gemacht haben – draußen, drinnen, mal mit dem Fokus auf Aktivität und mal mit dem Fokus auf‘s Kennenlernen – also ich denke, wir sind alle zufrieden und froh, dass das so gut funktioniert hat.“

Große Gruppe von Personen

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Foto: M.A. Sebastian Benad
M.A.
Sebastian Benad
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