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23. Juni 2021

Zurück in die Zukunft – und gemeinsam gegen den Fachkräftemangel

Die Tourismusbranche bereitet sich auf einen Fachkräftemangel vor. Wir steuern gegen!

Weltweiter Tourismus bricht zu neuen Höhenflügen auf – NC fällt

Kaum eine Branche wurde von der Coronakrise so stark getroffen wie die Tourismusbranche! Doch dank Schnelltests, Impfungen und steigenden Temperaturen schmelzen auch die Inzidenzwerte dahin. So sehen wir allseits fortschreitende Lockerungen und auch die Tourismusbranche erholt sich wieder. Ausgebuchte Hotels und vollbesetzte Gastronomiebetriebe lasse erkennen: die Reiselust der Deutschen ist ungebrochen!

Noch vor der Krise waren jährlich mehr als 1,5 Milliarden Touristen weltweit unterwegs. Tendenz steigend. Selbst die Pandemie konnte diesem Aufwärtstrend nur eine kurze Atempause verschaffen. So schwingen sich die Zahlen in neue Höhen auf und die Krise verleiht gerade dem Inlandstourismus einen enormen Auftrieb! Aktuelle Prognosen machen es deutlich: Urlaubsreisen stehen bei der deutschen Bevölkerung weiterhin auf Platz zwei der Konsumprioritäten! Gerade jetzt braucht es gut ausgebildete Akademiker:innen, welche die Branche mit ihrem Know-how und frischen Themen bereichern. Um diesem anhaltenden Trend Rechnung zu tragen, hat die Hochschule Zittau/Görlitz neue Kapazitäten geschaffen und kurzerhand den NC für den Studiengang Tourismusmanagement abgeschafft. So möchte man noch mehr Studierenden den Einstieg in diese Wachstumsbranche mit Zukunft ermöglichen und dem Fachkräftemangel in der Tourismusbranche, gerade auch in Sachsen, aber auch darüber hinaus, aktiv begegnen.

Foto: Sebastian Benad

Für jeden das Richtige - Inhalte, die anziehen, begeistern und bewegen

Der Bachelorstudiengang Tourismusmanagement befasst sich neben der Hotellerie, Gastronomie und Reiseveranstalter - Management auch mit digitaler Transformation, zielgerichtetem Marketing und natürlich den wichtigen betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Grundlagen.

Dabei wird die Theorie aber immer wieder mit praxisnahen Inhalten verknüpft.  Die Auftakt-Exkursion ins „Lausitzer Seenland“ bringt die Erstsemester in Kontakt mit der Renaturierung und touristischen Nachnutzung von Tagebau-Restlöchern. In dem Modul „Marketing“ sind im Studienverlauf dann Kreativität und Branchenkenntnisse gefragt. Am realen Beispiel wird so etwa für Praxispartner eine Marketingstrategie erarbeitet und gepitcht. Aber auch ein zeitgemäßer Internetauftritt wird Teil des Konzepts und die Erfahrungen werden im Modul „E-Marketing“ weiter vertieft. Im vierten Semester freuen sich die Studierenden auf ein Praxissemester. Egal ob im In- oder Ausland - die Optionen sind vielfältig und die Studierenden können alle Facetten der Tourismusbranche kennenlernen. Notgedrungen haben sich zuletzt Studierende aber vor allem dem Inlandstourismus verschrieben.

Luisa Reichelt (4. Semester Tourismusmanagement) hat direkt in Görlitz zugeschlagen und arbeitet bei dem hiesigen Schlauchbootverleih „Boats&Friends“, welcher neben Bootsfahrten auf der Neiße auch Beachpartys und Stadtrundfahrten im „Görliwood Entdecker“ organisiert. Bei dem deutsch-polnischen Unternehmen gibt es viel zu tun:

„Ich helfe bei den Buchungen und der Koordination von Boats & Friends und dem Görliwood-Entdecker, kümmere mich um die Durchführung der Bootsfahrten, um das Marketing über Social Media und den Newsletter. Oft müssen auch Kundenanfragen über das Telefon beantwortet werden. Darüber hinaus schreibe ich Skripte für neue Projekte und die Website. Ich kümmere mich auch um die Erstellung von Veranstaltungen, die zur Vermarktung von Boats & Friends beitragen sollen.“

Auch Verena Nowatzky (4. Semester Tourismusmanagement) schwärmt von ihren Erfahrungen mit den „Green Line Hotels“, einer Buchungsplattform für nachhaltig zertifizierte Hotels:

Meine Aufgaben sind sehr vielfältig. Ich betreue verschiedene Social Media-Kanäle, […] schreibe Blogartikel für die […] Website [und] recherchiere für ein Ratgeberbuch für Unternehmen in der Tourismusbranche. […]“

Verena hat sogar schon ein Thema für ihren Praxisbeleg und befasst sich mit zukunftsträchtigen Themen:

 „Meine Praktikumsstelle möchte eine "Green Academy" eröffnen, in welcher Tourismusunternehmen ihr Wissen über Nachhaltigkeit in Seminaren, Vorträgen und Workshops erweitern können. Meine Aufgabe ist es, diese zu konzipieren, indem ich die Zielgruppen und Themen definiere, Vorschläge zur Vermarktung und den Kosten entwickle und Best Practices als Vergleich heranziehe.“

Nachhaltige Unternehmen wie die „Green Line Hotels“ bekommen in der Branche einen immer größeren Stellenwert. Diese Themen fließen interdisziplinär selbstverständlich auch in unsere Module ein.
 

Foto: Sebastian Benad

Reiselust statt Klimafrust – zukunftsfähige Themen stehen im Fokus

Nicht nur die Erderhitzung und die damit verbundene dringend nötige Senkung der CO2 Emissionen fordern der Branche einen drastischen Wandel ab, um die Weichen auf nachhaltigen Tourismus zu stellen.

Das Thema der globalen Klimaerhitzung hat uns fest im Griff. Immer wieder wird in diesem Zusammenhang auch der Tourismus in ein negatives Licht gerückt - Reisen ist klimaschädlich, Flüge und Kreuzfahrten fast untragbar. Doch was sind die Alternativen? Für immer Urlaub auf Balkonien? Nein, denn wir möchten uns kulturell weiterbilden, andere Länder, Kulturen, Landschaften und Menschen kennen lernen. Grenzen zu überwinden, um über den Tellerrand blicken zu können – all das fördert auch ein offenes Weltbild!

Wir brauchen nachhaltige Lösungen, die bestehende Widersprüche lösen. Eine Möglichkeit bildet sanfter Tourismus, welcher so wenig wie möglich auf die bereiste Natur einwirkt, und es uns dennoch ermöglicht, die Natur nah, intensiv und ursprünglich zu erleben. Es braucht Angebote, die sich der Kultur des bereisten Landes anpassen und den kulturellen Austausch fördern.

Unsere Absolventinnen und Absolventen können diesen vielfältigen Herausforderungen und weitere mehr mutig und kreativ entgegentreten und zum Wandel beitragen! Unsere Bachelor- und Masterstudiengänge greifen Themen wie Nachhaltigkeit, aber auch Digitalisierung fachübergreifend auf und arbeiten lösungsorientiert am Puls der Zeit.

So auch Alexandra Liebich (6. Semester Tourismusmanagement), um nur ein Beispiel zu nennen. Sie widmet ihre Bachelorarbeit einer 

 „Machbarkeitsstudie eines städtisches Mehrwegpfandsystems für die Görlitzer Gastronomie“ und möchte darin herausfinden, „welches System technisch, organisatorisch, rechtlich und unter nachhaltigen Gesichtspunkten die beste Lösung für Görlitzer Gastronomen darstellt.“

Wir sind gespannt auf die Ergebnisse und freuen uns hoffentlich bald, unsere Speisen und Getränke to- go noch nachhaltiger genießen zu können!

Foto: Theresa Liebich

Meisterlich zum sanften Tourismus

Doch nicht nur unsere Bachelorstudiengänge befassen sich ausführlich mit diesen Themenkomplexen. Auch unsere Master wie Jonas Gerlach (Master internationales Tourismusmanagement) sind überzeugt:

 „KEIN TOURISMUS OHNE NACHHALTIGKEIT! :D ich glaube das [vermittelt] […] einen Einblick wie wichtig diese Thematik mittlerweile ist.
Nachhaltigkeit und digitalisiertes Arbeiten ist fest in unserer Denke verankert. Diese Aspekte sind zukunftsweisend und ohne diese Gedanken ist Tourismus auf langer Sicht nicht möglich. Durch innovative und neue Studieninhalte (bspw. Design-Thinking, nachhaltige Unternehmensplanung; Internationale Entwicklungszusammenarbeit o.Ä.) bekommen diese Faktoren ihren Platz im Studiengang.“

Auch Nadine Flügel (Master internationales Tourismusmanagement) bestätigt:

 „[sowohl Digitalisierung als auch Nachhaltigkeit] werden sehr gut integriert. Beides sind übergeordnete Themenbereiche, die immer wieder in den Vorlesungen oder Diskussionen aufgegriffen werden.“

Seit die Corona-Krise die Präsenzlehre zum Stoppen gebracht hat, werden auch an der HSZG neue online-Lehrformen angeboten und die Digitalisierung der Hochschule so immens beschleunigt. Das bietet auch außerhalb der Pandemie große Vorteile.

 „Durch die Umstellung auf digitale Lehre war es uns möglich, Vorträge und Gespräche mit diversen, auf der [ganzen] Welt verteilten Referenten zu verfolgen bzw. zu führen.“ (Nadine Flügel)

In dem Modul „internationale Entwicklungszusammenarbeit (IEZ)“ profitieren die Studierenden ganz besonders von den neuen Möglichkeiten. In diversen online- Gastvorträgen wird hier über die deutsche Entwicklungszusammenarbeit oder aktuelle Projekte in Entwicklungsländern gesprochen.

Denn (Nadine Flügel) 

 „Tourismus stellt einen wichtigen Baustein als Wachstumsmotor in Entwicklungsländern dar. Für eine nachhaltige Entwicklung ist aber die Zusammenarbeit und Berücksichtigung von mehreren unterschiedlichen Bereichen notwendig (z.B. die Bevölkerung vor Ort, Schutz der Biodiversität usw.).“

Zu dem Modul gehört auch ein Planspiel, auf das sich Jonas Gerlach schon besonders freut:

 „Das Planspiel […] gibt uns die Möglichkeit die Organisation in einem Dorf in Mali zu übernehmen und dort entsprechend der Maßgaben der IEZ zu wirken. Wir sind sehr darauf gespannt, die haptischen Planspiele haben bis jetzt immer einen sehr hohen Mehrwert für die Studierenden mit sich gebracht.“

Mit dieser Mischung aus Theorie, Exkursen und Praxisanteilen werden die Studierenden bestmöglich auf ihren Berufseinstieg vorbereitet.

Also worauf wartest du? Bewirb dich jetzt und begib dich auf deine ganz eigene Reise! Verlass dich darauf: der Satz „dort studieren, wo andere Urlaub machen“ kommt nicht von ungefähr!

Berge mit Blick auf das Meer
Sebastian Benad

fachliche Ansprechpartnerin:

Foto: Dipl.-Kffr. Solvig Langschwager
Dipl.-Kffr.
Solvig Langschwager
Fakultät Management- und Kulturwissenschaften
02826 Görlitz
Furtstraße 3
Gebäude G IV, Raum 2.19
2. Obergeschoss
+49 3581 374-4266