Zwei Absolventinnen des Studiengangs Tourismusmanagement erzählen von ihrem Einstieg in die Berufswelt und wie das Studium an der HSZG ihnen dabei geholfen hat.
Anne Heidemüller ist 38 Jahre alt und hat von 2009 bis 2012 ihren Bachelor in Tourismusmanagement an der Hochschule Zittau/Görlitz absolviert. Für ihren Master ist sie an die Universität Greifswald gegangen. Von 2014 bis 2016 hat Anne Heidemüller die Seenland-Karte für das Lausitzer Seenland mit entwickelt und eingeführt. Seit 2016 lebt und arbeitet sie in Leipzig bei „absolutGPS“. 2019 ist sie für ein Jahr an die HSZG zurückgekommen und war als Dozentin für das Modul „Kultur-und Sporttourismus“ tätig.
Ihr jetziger Arbeitsplatz „absolutGPS“ ist eine Tourismusberatung, die aus der Universität Leipzig hervorgegangen ist und für Bewegung und bleibende Erlebnisse steht. Dazu und zu ihren spezifischen Aufgabengebieten meint sie:
„Im Destinationsmanagement haben wir zwei Aufgaben, die Beratung und Produktentwicklung in den Bereichen MTB-/Outdoor-/Aktivtourismus sowie im Bereich nachhaltiger Tourismus.
Derzeit leite ich zahlreiche Projekte im Aktivtourismus, v.a. in den Bereichen Rad und Mountainbike. Meine Position liegt an der Schnittstelle der Tourismuskonzeption und - beratung. Die Projektarbeit ist vielfältig und reicht von der Entwicklung aktivtouristischer Tourismuskonzeptionen über die Durchführung von Machbarkeitsstudien und Leitung von Stakeholdermanagement-Prozessen bis hin zu touristischen Erhebungen und ökonomischen Analysen (z.B. zu Zielgruppen, Kundenzufriedenheit, Trends, Wettbewerb, Medien, Märkten, Potenzialen und Standorten).“.
Ihr Arbeitsalltag hat sich durch die aktuelle pandemische Lage dahingehend verändert, dass sie weniger dienstlich unterwegs sei. Zusätzlich betont sie, dass Gespräche und Workshops, die jetzt online durchgeführt werden, super gelingen. Ihr typischer Arbeitsalltag besteht aus der Vorbereitung und Durchführung von Kundenterminen, der Auswertung von Analysen, Abstimmungen mit dem Team, Aufgaben zur Teamführung und der Forschung. Dabei hebt sie hervor, dass kein Arbeitstag dem anderen gleicht und immer wieder neue Aufgaben anfallen. Ihr Job ist einzigartig und das erklärte sie wie folgt:
„Wir entwickeln und betreiben eigene Destinationsmarken und arbeiten im Auftrag für Tourismusregionen weltweit. Das ist fordernd, sinnstiftend und meistens erfüllend. Wert und Werte stehen im Mittelpunkt – unsere eigenen und die der Gäste.“
Mit ihrem Einstieg in die Berufswelt und ihren jetzigen Job war Anne Heidemüller sehr zufrieden. Allgemein meinte sie, dass es eine umfassende Auswahl an Jobangeboten im Bereich Tourismus gibt. Lediglich in ihrem Bereich der Beratung gibt es weniger Jobs. Probleme, einen Job zu finden, hatte sie aber keine und konnte an ihr Masterstudium anschließend ihre Arbeit beginnen. Mit der Unterstützung ihrer Kollegen und Kolleginnen sowie Vorgesetzten war sie ebenfalls glücklich, auch wenn sie am Anfang nur ein Startup waren und alle Strukturen erst entwickelt werden mussten. Das hat das Team besonders zusammengeschweißt. Ihr Einstiegsgehalt empfand sie ebenfalls als hervorragend.
In Bezug auf ihr Studium in Görlitz hat Anne Heidemüller rückblickend nur gute Gedanken. Sie empfand das Studium als sehr solide und hat positive Erinnerungen an die Dozenten und Dozentinnen und an die Vermittlung des Stoffes.
„Vor allem im wissenschaftlichen Arbeiten habe ich viel mitgenommen“
meint sie. Besonders die fordernde und zugleich hilfreiche Art der Dozenten und Dozentinnen war für sie sehr motivierend. Zum Abschluss hat sie noch einen Tipp an alle Studierende des Tourismusmanagement-Studiums:
„So viele Praktika wie möglich absolvieren. Es ist wichtig, dass man weiß, wo man hinmöchte. Mutig sein und Kontakte knüpfen, Gelegenheiten nutzen.“
Obwohl Maria Winter keinen Bezug mehr zur Tourismusbranche hat, konnte sie aus ihrem Studium an der HSZG die wichtigsten Grundlagen mitnehmen. Auch sie hat nur positive Erinnerungen an ihr Studium in Görlitz:
„Viele meiner ehemaligen Kommilitonen und Kommilitoninnen sind heute meine besten Freunde und Freundinnen. Ich habe es immer positiv empfunden, dass in Görlitz alles ein bisschen kleiner und familiärer ist. Man kannte sich und wusste immer, wenn es ein Problem gibt, dann kann man es ansprechen und ist nicht einfach nur eine Matrikelnummer ohne Gesicht.
Außerdem haben wir die Möglichkeit gehabt, ganz viel zu entdecken. Wir haben neben einigen Projekten mit Praxispartnern auch sehr oft Feldforschung und Exkursionen unternommen. Das ist schon etwas Besonderes. Ich würde mich heute auch wieder für Görlitz entscheiden.“
Abschließend gab Maria Winter auch eine Empfehlung an alle aktuellen Studierende des Studiengangs Tourismusmanagement:
„Ich würde sagen, fangt früh damit an, euch klar zu werden, was ihr machen möchtet oder eben auch nicht. Da kann das Praxissemester schon sehr weiterhelfen. Es ist total ok, wenn der erste Job nicht gleich das ist, was man sich vorgestellt hat, aber das ist immer auch eine Erfahrung, aus der man lernen kann. „
Maria Winter ist ein Beispiel dafür, dass nach dem Studium ein Branchenwechsel ohne branchenspezifisches Studium kein Problem ist. Sie hat ihren Bachelor und ihren Master an der Hochschule Zittau/Görlitz im Bereich Tourismusmanagement absolviert. Nach dem Studium fing sie bei einem Industriedienstleister in Dresden in der Abteilung für Onlinemarketing an. Bis heute ist sie weiterhin in der Marketingbranche tätig.
Schon während ihres Masterstudiums arbeitete Maria Winter als Werkstudentin bei dem Industriedienstleister ARTS und wurde anschließend direkt übernommen. Ihre Aufgaben beziehen sich dabei nicht nur auf die Betreuung der Website und der Social Media Kanäle:
„Ich arbeite gemeinsam mit verschiedenen Dienstleistern daran, das Onlinemarketing effektiver und zielgerichteter zu gestalten. Ein großes Projekt war beispielsweise der Website-Relaunch. […] ich habe Keyword-Analysen gemacht und Mappings erstellt, um dann daraus SEO-Texte zu erstellen. Auch habe ich Bildmaterial recherchiert und letztlich auch das Einpflegen aller Inhalte übernommen.“
An ihrem Arbeitsplatz sind das Umfeld und die Atmosphäre sehr gemeinschaftlich und kollegial. Maria Winter erzählte:
„Ich sage gerne, hier sind wir Frollegen - also Freunde und Kollegen.“
Mit den Kollegen und Kolleginnen ist sie schon bei ihrem Werkstudentenjob eng zusammengewachsen und auch mit den Vorgesetzten herrscht immer ein offener Austausch.