Es ist wieder soweit – das Wintersemester 20/21 naht dem Ende. Die Lehrenden und Studierenden der Fachrichtung Wirtschaft und Sprachen teilen uns ihre Meinungen mit.
von Kseniia Vislova
Das Wintersemester 20/21 war auf jeden Fall ganz merkwürdig für uns alle. Trotz aller Herausforderungen haben wir es gemeinsam geschafft, den Lernprozess effektiv zu gestalten und „durchzuhalten“. Was ist uns gelungen bzw. nicht gelungen? Wie bewerten die Studierenden der Studienrichtung Wirtschaft und Sprachen das vergangene Semester?
Die Studierenden waren mit dem Semesterablauf größtenteils zufrieden. Klar vermissten viele von uns den normalen Betrieb mit der vollen Mensa, mit den vielen Leuten auf dem Campus und den Maus-Partys. Nichtsdestotrotz wurde der Lernprozess effektiv und effizient durchgeführt. OPAL und BBB haben uns dabei am meisten geholfen. Einige von uns schätzten die Möglichkeit sehr, von zu Hause aus arbeiten zu können. Außerdem hielten alle die Idee, Vorlesungen bzw. Seminare aufzuzeichnen, für richtig gut. Diese Arbeitsweise könnte auch unter normalen Umständen sehr nützlich sein. Im Großen und Ganzen haben wir gelernt, dass das, was wir haben, von uns geschätzt werden sollte. Wir sollten uns aber auch dem Neuen gegenüber öffnen.
Im vorherigen Artikel habe ich schon über die Erasmus-Studierenden erzählt. Vom Aufenthalt in Görlitz sind sie völlig begeistert trotz der aktuellen Umstände.
Das vergangene Semester war ganz besonders. Für mich war das die erste Erfahrung mit dem Erasmus-Aufenthalt und mit der hybriden Form des Unterrichts, die meiner Meinung nach gut geklappt hat. Ich habe schon vorher damit gerechnet, dass das Semester und somit mein Erasmus-Aufenthalt einfach anders aussehen werden. Dass man den Aufenthalt nicht völlig genießen können wird, wie man es sich wünschen würde, mit allem was dazu gehört. Aber obwohl die Möglichkeiten begrenzt waren, bin ich froh, dass ich auch in dieser Situation ins Ausland fahren und Deutschland ein bisschen kennenlernen konnte. Ich muss bestimmt mal zurückkommen! :)
Das Wintersemester an der Hochschule Zittau/Görlitz war toll für mich. Ich habe eine großartige Erfahrung gemacht und Freude daran gehabt. Ich habe neues Wissen gewonnen und neue Freunde gefunden. Das Erasmus-Programm würde ich auf jeden Fall empfehlen. Es gab hier für mich viele großartige Eindrücke. Da kamen wir zu einer schwierigen Zeit – die Zeit einer Pandemie. Vieles war geschlossen, aber im September gab es noch eine Möglichkeit zu reisen - wir waren in Breslau sowie in Dresden und Leipzig. Ich habe es wirklich genossen, hier zu studieren. Alle Module waren sehr interessant. Ich habe eine unvergessliche Erfahrung gemacht. Auf jeden Fall bin ich unglaublich froh, dass ich diese fünf Monate in Görlitz verbracht habe!
Unsere heutige Interviewpartnerin ist Frau Prof. Dr. phil. Małgorzata Maćkowiak, die fachliche Ansprechpartnerin des Studiengangs Wirtschaft und Sprachen. Sie berichtet über ihre Erfahrungen mit den Studierenden aus den Studiengängen Kultur und Management und auch Wirtschaft und Sprache.
1. Den Erstis vom Studiengang Kultur und Management (WKb20) wurde zu Anfang seitens der Hochschule ermöglicht, an der Präsenzlehre teilzunehmen. Diese Phase haben wir gemeinsam intensiv genutzt, um einander durch interaktive Vorträge und Präsentationen kennenzulernen. Das hat sicherlich später, bei der Online-Lehre, Früchte getragen.
Die Studierenden sind respekt- und verständnisvoll miteinander umgegangen. Stets einander unterstützend, voller Motivation, Engagement und Energie haben sie ideenreich die Online-Lehre mitgestaltet. Trotz erschwerter Umstände haben sie in Teams kreativ und professionell Präsentationen vorbereitet und sich an den Diskussionen beteiligt. Die Bereitschaft zur Lösung der Probleme war ununterbrochen zu spüren. Meine Sprechstunden waren immer ausgebucht und verliefen, manchmal bis zu späten Abendstunden, sehr intensiv. Der Wille zum Lernen, Offenheit und Fleiß dieser Matrikel hat mich enorm aufgemuntert und motiviert. Ich freue mich, dass wir solche Studierenden für uns gewinnen konnten.
2. Meine Studierenden vom Studiengang Wirtschaft und Sprache gehören schon zu erfahrenen Semestern, haben oft individuell und selbständig gearbeitet. Bei Problemen meldeten sie sich, dennoch war die Motivation zur Arbeit wesentlich schwächer und Müdigkeit deutlicher zu spüren. Sicherlich wurde die Arbeitsatmosphäre auch durch die Tatsache beeinträchtigt, dass Studierende aus Polen doch zu Hause bleiben mussten und sich direkt mit den KommilitonInnen nicht austauschen konnten.
FAZIT: Die größte Hürde für die Dozierenden: Studierende zu "unmuten". Der größte Gewinn: Die Krise hat uns vereint.
Mit solch einer positiven Einstellung möchte ich den Artikel beenden. Ich wünsche unseren Leserinnen und Lesern eine schöne vorlesungsfreie Zeit und viel Erfolg im zukünftigen Semester!